22.10. Tag 49 Canarvon
Wir fahren und fahren und fahren; es ist eine nicht wirklich spannende Strecke. Wir sind froh, als wir zu den Blow Holes abzweigen können. Das sind Löcher in den Klippen, durch die das Meer bei Flut und Wellengang eine riesige Fontäne ausstösst, die man von oben anschauen kann. Der Weg zieht sich noch ziemlich in die Länge und wir sind recht hungrig. So essen wir zuerst im windstillen Auto Zmittag und stürzen uns dann in den Wind.
Wir fahren noch einen Kilometer weiter zur Blue Lagoon. Es sieht schön aus, aber baden wollen wir bei dem Wind trotzdem nicht. Wir fahren weiter Richtung Canarvon und dort direkt ins Visitor Center. Wir bekommen unsere Infos und erfahren auch, dass wir zu spät sind für den wöchentlichen Markt. Schade, nun müssen wir unsere Früchte und Gemüse in dieser Fruchthochburg doch im Woolworths (Supermarkt à la Coop) einkaufen.
Als wir auf dem Campingplatz alles eingerichtet haben, wäre gerade die richtige Sonnenuntergangszeit. Aber wir sind zu faul, um alles wieder um zu packen und so bleiben wir dort. Zum Znacht gibt es Nüdeli mit Gehacktem und frischen Peterli dazu Apfelmus. Es schmeckt fast wie zu Hause.
23.10. Tag 50 Shark Bay (Nanga Bay Resort)
Nachdem wir in der Stadt zuerst ein paar Kleinigkeiten erledigt haben, fahren wir zum One Mile Jetty. Es soll eines der längsten in Australien sein. Da man aber $4 bezahlen muss, bleiben wir an Land. Es hat sogar ein Geleise auf das Pier hinaus. Damit haben sie früher die Güter vom Land zu den Schiffen transportiert. Es ist auch einer der ersten Häfen gewesen, die lebende Tiere verschifft haben. Die alten Wägen und Lokomotiven kann man anschauen. Es ist schön restauriert.
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Jetty in Carnarvon
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Danach fahren wir zu einer riesigen Satellitenschüssel. Diese ist von der NASA aufgestellt worden, um die Spaceshuttles zu verfolgen. Nun ist sie schon längere Zeit ausrangiert und man kann sie anschauen. Es ist ein eindrückliches Bild. Wir essen wieder einmal im Auto Picknick, weil es so fest windet. Auf der Touristeninfo haben sie aber gesagt, dass es nicht normal sei und es bald bessern solle. Das hoffen wir schwer!
Old NASA station in Carnarvon
Je nachdem wie schnell oder langsam wir sind, gibt es mehrere Möglichkeiten für eine Übernachtung in der Shark Bay. Zuerst besuchen wir die Stromatoliten im Hamelin Pool. Das ist eines der ältesten noch existierenden Lebewesen der Erde. Sie leben hier seit etwa 3.5 Milliarden Jahren! Damals gab es noch gar nichts auf der Erde. Die Bakterien vermehrten sich dank den guten Bedingungen (warmes, salziges Wasser) stark und produzierten über Jahrtausende hinweg Sauerstoff. Irgendwann hatte es um die 20% in der Luft und es konnten sich grössere Lebewesen entwickeln. Die Stromatoliten selber sehen gar nicht spektakulär aus, aber was sie geschafft haben ist es auf jeden Fall! Weil es gerade Ebbe ist, sehen wir die Luftblasen nur bei einem Stromatoliten.
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Stromatolites in the Shark Bay
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Eigentlich wäre das unsere erste Übernachtungswahl gewesen. Aber der Ort macht uns nicht wirklich an und so fahren wir nach einem Magnum weiter. Rahel kann endlich ihren Gutschein einlösen und wir müssen nur eines bezahlen. :-) Der nächste Campingplatz ist das Nanga Beach Resort. Wir fahren hin und es gefällt uns ganz gut. So beschliessen wir, hier zu nächtigen.
24.10. Tag 51 Shark Bay (Nanga Bay Resort)
Bald sind wir unterwegs zum Shell Beach. Das ist ein 120km langer Strand aus kleinen weissen Muscheln, die seit mehreren tausend Jahren dort ans Land geschwemmt werden. Z.T. ist es bis zu 4m dick aufgeschichtet. Früher haben sie Blöcke herausgeschnitten und Häuser gebaut. Heute steht noch die Kirche in Denham und eine altes Restaurant.
Hier sehen wir auch gut den Zaun, der bis weit ins Meer hinein geht. Dieser ist elektrisch geladen und soll die Halbinsel frei von Füchsen, Hasen und Katzen halten. Sie haben vor einigen Jahren das Projekt 'Eden' gestartet, weil sie gemerkt haben, dass auf der geschützten Halbinsel noch viele Tiere leben, die andernorts bereits ausgestorben sind. Sie züchten nun gezielt seltene Tierarten und setzen sie dann wieder in anderen Landesteilen aus, wenn es genug hat. Sie sind sehr erfolgreich und wollen das Projekt allenfalls noch auf die zweite Halbinsel ausdehnen.
Weil es noch recht früh ist, geht es noch bis zum Perron Homestead weiter. Später sehen wir noch eine Emufamilie. Der arme Vater muss auf 12 Junge aufpassen! Sie sind bereits etwa einen halbe Meter gross.
Nach dem Essen sehen wir uns die ehemalige Schaffarm an. Es ist alles beschriftet und z.T sieht man noch die alten Kühlschränke und Einrichtungen. Es ist eindrücklich. Nebenan hat es auch eine kleine Ausstellung über das Pojekt 'Eden' und wir sehen einmal einige der seltenen Tiere. Es hat recht lustige dabei.
Heute gehen wir noch beim Sonnenschein ins Sprudelbad - einen natürlichen Whirlpool gespiesen von einer warmen Quelle, das Beste am Campingplatz! Rahel kann so richtig gut ihren Fuss massieren lassen. Es tut sehr gut! Nach 15min gehen wir aber auch wieder hinaus - unsere Hände und Füsse sind genug verschrumpelt… ;-) Es ist immer noch kalt, aber besser als in der Nacht.
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